Der Mittelpunkt des Corpslebens
Eine enge Gemeinschaft wie das Corps Lusatia braucht einen ständigen zentralen Treffpunkt. Nach der Gründung 1807 richteten die Aktiven zunächst jahrzehntelang ihr Corpsquartier in Leipziger Gaststätten ein, die sie in bunter Reihenfolge jeweils nach einigen Semestern wechselten – immer wenn es Ärger mit dem Wirt gab. Eine ständige Bleibe fand das Corps von 1884 bis 1905 in dem berühmten „Kaffeebaum“, Kleine Fleischergasse 4, nahe dem Markt. Noch heute erinnert das jetzt elegante bürgerliche Café im ersten Stock mit dem Namen „Lusatia“ an den einstigen Mieter dieser Räume.
Seit 1905 verfügte das Corps über ein eigenes Haus in der Karlstraße 7 nahe dem Hauptbahnhof. Als Eigentümer war nach altem sächsischen Recht die „Genossenschaft Alter Lausitzer“ im Grundbuch eingetragen. Aus Respekt vor der Bezeichnung „Genossen“, so erzählt die Legende, beschlagnahmten und enteigneten die „roten Genossen“ nach 1945 das Haus nicht. So konnten es die Alten Herren 1946 ordnungsgemäß verkaufen, tilgten alle noch auf dem Grundstück ruhenden Lasten und verteilten den Resterlös an die notleidenden Witwen gefallener Corpsbrüder.
Unser Corpshaus heute
Nach langer Wanderschaft, die man in der geschilderten bewegten Geschichte des Corps verfolgen kann, hat Lusatia Ende 2005 das neue Lausitzerhaus in der Karl-Heine-Straße 14 bezogen. Es liegt in der westlichen Vorstadt nahe des Campus Jahnallee, ist aber auch von den innerstädtischen Standorten der anderen Fakultäten und der Universitätsbibliothek aus leicht zu erreichen. Abstellplätze für Pkw und Fahrräder sind vorhanden. Das zweigeschossige Haus liegt in gehörigem Abstand zu den Nachbarhäusern: links Anwaltspraxen, rechts die Villa des Bundesgerichtshofs, 5. Strafsenat. Während des Semesters fällt der Blick schon von weitem auf die blau-gold-rote Lausitzerfahne.
Im Eingangsbereich grüßen den Besucher die Porträts des Universitätsgründers und des ersten Rektors von 1409. Der mit Bildern aus der Geschichte des Corps reich bestückte Thekenraum schließt sich an. Durch eine Flügeltür betritt man die „große Kneipe”, die den geselligen Veranstaltungen dient – Vortragsabenden, Festen und Tanzabenden. In die anschließende große Veranda mit Bibliothek kann man sich zum Arbeiten oder Ausruhen zurückziehen. Die hohen Fenster gewähren den weiten Blick „ins Grüne“.
Park und Fluss
Auf der Rückseite unseres Hauses führt eine Freitreppe hinab in den Garten, der mit seinem schönen Baumbestand als Park empfunden wird. Die prachtvolle Eiche in der Mitte ist amtlich als Naturdenkmal ausgewiesen und unserer besonderen Obhut anvertraut. In den ausgedehnten Anlagen findet sich immer ein Platz, um in Ruhe zu arbeiten oder sich zu entspannen.
Abends sitzt oft eine gesellige Runde Lausitzer und Gäste am Lagerfeuer zusammen. Grillfeste gehören zum sommerlichen Standardprogramm. Ein Weg schlängelt sich durch die Wiese zum Ufer der Kleinen Luppe, einem romantischen Wasserlauf mit Anbindung an das Gewässernetz der „Seestadt Leipzig“. Unsere Flußterrasse dient als Bootssteg für das corpseigene Paddelboot und die privaten Wasserfahrzeuge der Corpsbrüder. Das jährliche Sommerfest vereint Aktive und Alte Herren mit ihren Frauen und Kindern zu vergnüglichem Treiben im Park und am Fluss.
Lieber klein und fein als in „Nr. 707 im 7. OG“
Die Alternative zur Unterkunft im unansehnlichen Plattenbau bietet unser Lausitzerhaus „im Grünen“. Wir vermieten unsere Zimmer an alle Kommilitonen der Leipziger Universitäten zu einem studentengerechten Preis. Jedes Studentenzimmer ist mit dem üblichen Mobiliar einschließlich Schreibtisch ausgerüstet und verfügt über Internet- und Telefonanschluss.
Zu den Gemeinschaftseinrichtungen, die jeder Bewohner mit benutzen darf, gehören Bad, Küche und Waschmaschine. Die großzügigen Gesellschaftsräume und der mit hohen Bäumen bestandene Park bieten Bewegungsfreiheit und vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit. Das eingezäunte Grundstück verfügt über Abstellplätze für Pkw und Fahrräder.
Wir vermieten auch im kommenden Semester wieder ein Zimmer im „Studentenwohnheim Lausitzerhaus“.